Weltweit existiert eine Vielzahl unterschiedlicher ESG-Ratings: Mittlerweile sind es mehr als 160 verschiedene.
Doch welches Rating passt zu Ihrem Unternehmen? Ein Vergleich lohnt sich.
Diese Konsolidierung ist ein Charakteristikum des ESG-Marktes und geht einher mit einem weiteren Vergleichskriterium:
der Reputation. So gelten MSCI und Sustainalytics bei Investoren weltweit aktuell als wichtigste ESG-Ratingagenturen-,
dicht gefolgt von ISS ESG, die durch die Übernahme durch die Deutsche Börse künftig aber an Wichtigkeit gewinnen
dürften, zumal für den deutschen Markt. Andere Agenturen sind noch in der Verfolgerrolle – wobei vor allem die
Kreditratingagenturen stark auf den Markt drängen. So haben S&P mit der Übernahme von RobecoSAM und Moody’s durch
die Übernahme von VigeoEiris einen großen Schritt nach vorne gemacht.
Unternehmen sollten branchenbezogen vergleichen
Weiterhin unterscheiden sich die Anbieter in ihrer Methodologie: Beispielsweise sind die Ratingreports von MSCI
vergleichsweise intransparent und das Ziehen konkreter Schlüsse schwierig, während ISS sowohl bei
Indikatorenbeschreibung als auch -gewichtung sehr offen auftritt. Auch die Dauer des Ratingprozesses kann variierten:
bei einer Beauftragung beträgt die Dauer je nach Anbieter sechs bis zwölf Wochen. Und schließlich unterscheiden sich die
Gewichtungen von E, S und G für ein und dieselbe Branche deutlich zwischen den Agenturen.
Letzteres ist dabei besonders wichtig für Unternehmen, die bereits von ESG-Ratingagenturen bewertet werden. Denn es
genügt nicht mehr, sich nur auf ein ESG-Rating zu fokussieren – vielmehr sollte versucht werden, den Kriterien möglichst
vieler der Top-ESG-Ratingagenturen zu entsprechen, um sicherzustellen, dass auch eine möglichst breite Investorenmasse
abgedeckt ist, die häufig nur 1-2 Ratings nutzt. Um das zu bewerkstelligen, bietet sich eine gut strukturierte
ESG-Datenbank an, bei deren Aufbau cometis Unternehmen unterstützen kann. In
einer solchen Datenbank können auch Veränderungen der Bewertungen und der Ratingkriterien auf einfache Art
widergespiegelt werden, was die jährliche ESG-Datensammlungsarbeit erleichtert.
Für Unternehmen, die vor einem Börsengang stehen oder zwar börsennotiert sind, aber noch zu klein, um in den Fokus der
ESG-Ratingagenturen zu gelangen (Faustregel: Wenn Sie in Deutschland mind. im SDAX sind, werden Sie sicherlich schon
bewertet – andernfalls nicht unbedingt), kann es wiederum lohnenswert sein, ein Rating in Auftrag geben zu lassen. Ein
ESG-Rating verleiht den eigenen ESG-Informationen externe Bestätigung und somit Glaubwürdigkeit. Dies hilft Investoren
und Stakeholder von ESG-Aspekten des Unternehmens zu überzeugen.
Doch welche ESG-Ratingagentur macht hierfür Sinn? Hierbei sollte zum einen beachtet werden, dass manche Ratingagenturen,
wie beispielsweise MSCI, keine solicited Ratings anbieten. Zum anderen dürfte auch der Preisunterschied zwischen den
Ratingagenturen für kleinere Unternehmen von Bedeutung sein – hier sind die „großen Namen“ in der Regel noch einmal
deutlich teurer als kleinere, spezialisierte Anbieter. Inhaltlich sollte die Auswahl anhand der Gewichtungen der
Agenturen und der jeweiligen Reputation stattfinden und insbesondere bei einem IPO die Dauer des Ratingprozesses
berücksichtigt werden.
Sie wollen ein ESG-Rating in Auftrag geben, wissen aber nicht, bei wem? Oder bestehende ESG-Ratings verbessern?
Dann ist cometis Ihr richtiger Ansprechpartner: Melden Sie sich
gerne!
Justus Fischer: Senior Consultant ESG & IR
Justus Fischer hat Erfahrungen in verschiedenen ESG- und IR Kommunikationsprojekten über mehrere Branchen hinweg
gesammelt. Darüber hinaus hat er für einen internationalen Technologiekonzern eine crossmediale
Content-Marketing-Kampagne koordiniert. Justus studierte Medienwissenschaft, Rhetorik und Literaturwissenschaft an den
Universitäten Tübingen, Bielefeld und La Plata (Argentinien).
von Justus Fischer