Wie man proaktiv mit der Presse umgeht, um kommunikative Krisensituationen bei Mergers and Acquisitions zu entschärfen und die Kontrolle über die Kommunikation zu behalten.
Lesen Sie in 5 Minuten, was für Ihre M&A-Kommunikationsstrategie wirklich zählt.:
- Wie Unternehmen Leaks im M&A-Prozess strategisch antizipieren
- Welchen Einfluss Medienbeziehungen auf die Steuerung des Narrativs haben können
- Wie Erfolg und Misserfolg mit einer klaren Kommunikationsstrategie zusammenhängen
- Wie durch eine gute Vorbereitung und eine klare Rollenverteilung Zeit und Energie gespart werden kann
- Wie Reflexion und Dialog einen nachhaltigen Einfluss auf die Zukunft haben können
Ein Leak im M&A-Prozess ist keine Seltenheit – aber kontrollierbar
Leaks während eines M&A-Prozesses stellen alle Beteiligen vor eine große Herausforderung. Sie gefährden sowohl die Verhandlungsdynamik als auch den Ruf des Unternehmens. Besonders für mittelständische Unternehmen, die oft über keine eigenen IR- oder Kommunikations-Teams verfügen, kann die Situation schnell eskalieren. Daher ist ein durchdachter, proaktiver Ansatz in der Medienarbeit bei Mergers and Acquisitions immens wichtig. Nachstehend finden Sie daher zentrale Maßnahmen im Rahmen einer M&A-Strategie, die dabei helfen, Leaks effektiv zu managen.
1. Präventive Planung im M&A-Prozess
Unternehmen sollten bereits vor Beginn einer Transaktion Szenarien entwickeln, um im Falle eines Informationsleaks schnell und angemessen reagieren zu können.
Worauf Sie dabei achten sollten:
• Entwicklung realistischer Leakage-Szenarien
• Klare Verantwortlichkeiten, wer im Krisenfall welche Aufgaben übernimmt
• Vorformulierte und sofort einsatzfähige Statements, Pressemitteilungen und Q&A-Kataloge vorbereiten
2. Schnelle Analyse und Krisenmanagement
Ist es tatsächlich zu einem Informationsleak gekommen, ist schnelles Handeln gefragt. Daher müssen Unternehmen unmittelbar analysieren:
- Welche Informationen sind an die Öffentlichkeit gelangt?
- Wo genau sind die Informationen durchgesickert?
- Welchen Schaden kann der Leak verursachen?
Ein spezialisiertes Kommunikationsteam sollte die Kommunikation übernehmen und sicherstellen, dass intern wie extern konsistente Aussagen getroffen werden.
3. Proaktive Kommunikation bei Mergers and Acquisitions
Die Kommunikation sollte auf den Schlüsselfaktoren Offenheit und Geschwindigkeit basieren – gerade im Falle einer Leakage. Daher empfiehlt es sich, nach sorgfältiger Abwägung der Situation zügig eine Stellungnahme zu veröffentlichen. Denn dadurch kann das Narrativ kontrolliert und das Ausbreiten von Spekulationen verhindert werden. Bei einer solchen Stellungnahme sollte auf die folgenden drei Punkte geachtet werden:
- Schaffen von Transparenz: Kommen Sie auf Ihr Gegenüber zu, jedoch ohne operative Details der Transaktion zu offenbaren
- Begrenzte Informationsweitergabe: Es sollten genug Informationen geteilt werden, um Unsicherheiten zu reduzieren. Faustregel: Je weniger Kontrolle Sie über ein Thema haben, umso weniger sollten Sie sich dazu äußern.
- Vermeiden Sie Antagonisierung: Seien Sie freundlich und diplomatisch, sowohl Medien als auch Drittparteien gegenüber, selbst wenn Sie gewisse Aspekte als unfair oder unangemessen empfinden.
4. Strategische Medienarbeit in M&A-Situationen
- Der Aufbau langfristiger Beziehungen zu relevanten Medienvertretern zahlt sich besonders in Krisenzeiten aus. Denn wer mit relevanten Journalisten in regelmäßigem Kontakt steht, hat bessere Chancen, die öffentliche Wahrnehmung im Sinne des Unternehmens mitzugestalten.
- Bewährte Maßnahmen in der Praxis sind unter anderem:
- Hintergrundgespräche zu M&A-Themen anbieten
- Maßgeschneiderte Briefings vor der Transaktion bereitstellen
- Eindeutige Medienansprechpartner mit entsprechender Kommunikationserfahrung benennen
5. Nachhaltigkeit und Reflexion
Nach der Krise ist vor der Krise: Wie mit einem Leak umgegangen wurde sollte in jeden Fall im Nachgang dokumentiert und analysiert werden, um in der Zukunft besser aufgestellt zu sein. Dabei sollte folgendes festgehalten werden:
- Learnings identifizieren: Welche Maßnahmen haben sich bewährt – und welche weniger?
- Kommunikationsprozesse anpassen: Die gewonnenen Erfahrungen sollten genutzt werden, um bestehende Abläufe gezielt weiterzuentwickeln.
- Den Dialog suchen: Um Vertrauen nachhaltig zu stärken, ist der kontinuierliche Austausch mit Stakeholdern entscheidend.
Fazit
Ob Ihre Kommunikationsstrategie bereits auf Leak-Szenarien vorbereitet ist, können Sie anhand der folgenden Fragen herausfinden:
- Haben Sie bereits eine fest definierte Hauptansprechperson für die Medien im Krisenfall?
- Wurden bereits vorformulierte Kommunikationsbausteine (wie etwa Sprachregelungen für das höhere Management mit engen Kundenbeziehungen) erstellt?
- Gibt es ein definiertes Vorgehen zur proaktiven Medienansprache?
- Wissen Sie, wer Ihre journalistischen Multiplikatoren für kritische Themen sind?
Wenn Sie nicht auf alle diese Fragen eine klare Antwort geben können, dann kontaktieren Sie uns direkt über das untenstehende Kontaktformular und wir helfen Ihnen weiter. Einen Überblick über alle Leistungen, mit denen wir den Erfolg Ihrer M&A-Transaktion unterstützen, finden Sie in unserem M&A-Factsheet.