Als Geistes- und Sozialwissenschaftler fühlt man sich in der ersten Woche bei cometis ein wenig wie in einer anderen Welt mit eigener Sprache. Ich wusste zwar, dass die Welt der Finanzkommunikation und Kapitalmärkte existiert, aber wirklich etwas darunter vorstellen konnte ich mir nicht. Auch mit den ganzen Fachbegriffen und Redewendungen aus der Finanzwelt konnte ich zu Beginn nichts anfangen. Das sollte sich aber schnell ändern, denn bei cometis wird man als Praktikant ordentlich auf Trab gehalten.
Die cometis AG in Wiesbaden beschäftigt rund 25 Mitarbeiter und bietet Dienstleistungen in den Bereichen Investor Relations, Public Relations und Marketing an. Das bedeutet, dass die Firma börsennotierte Unternehmen und solche, die es werden wollen, bei Medienarbeit und der Kommunikation mit den Aktionären berät und unterstützt. Das Kundenportfolio reicht dabei von Windenergieanlagenunternehmen über Online-Reifenhändler bis hin zu Firmen in der Gesundheitsbranche. Ich habe dabei recht schnell bemerkt, dass kein Kunde ist wie der andere. Die Berater bei cometis müssen sich mit einer Vielzahl unterschiedlicher Geschäftsfelder und Konzepte auskennen. Das macht die Arbeit sehr abwechslungsreich, auch für Praktikanten.
Nach einer Menge unterschriebenen Datenschutzerklärungen und anderem Papierkram wurde ich am ersten Tag dem netten, jungen und professionellen Beraterteam von cometis vorgestellt. Als einer von anfangs drei Praktikanten folgte danach direkt der Sprung ins kalte Wasser und ich bekam postwendend die Aufgabe, mehrere Texte ins Englische zu übersetzen. Auch eine Praktikantenmappe mit Geschäftsbericht, Fact Sheets und Corporate News wartete schon darauf, von mir durchgewälzt zu werden. Das gestaltete sich am Anfang ziemlich mühsam, schließlich hatte ich von EBITDA, Liquiden Mitteln und sonstigen Finanzkennzahlen vorher noch nie etwas gehört. Doch die Lernkurve bei cometis ist steil und schnell wird man von den Beratern mit immer anspruchsvolleren Aufgaben betraut.
Das Aufgabenspektrum war vielfältig. Ich musste Korrekturlesen, Präsentationen bauen, Exceltabellen erstellen und auswerten, Events organisieren, Texte und schreiben übersetzen sowie Hintergrundinformationen recherchieren. Hier war hauptsächlich Learning-By-Doing angesagt und man hatte eigentlich nie das Gefühl, dass die Aufgaben nur Beschäftigungstherapie für Praktikanten sind. Ich wurde sinnvoll ins Consulting eingebunden und die Berater gaben mir viel hilfreichen Input, so dass ich eigentlich bei jeder Aufgabe auch etwas lernen konnte. Das Highlight des Praktikums stellte eine Investorenkonferenz in Frankfurt dar, an der ich teilnehmen durfte. Bei dieser Konferenz bekam ich dann auch mal die Kunden zu Gesicht, für die ich vorher im Büro gearbeitet hatte.
Natürlich gab es auch Aufgaben, die eher meine Copy-und-Paste-Fähigkeiten oder meine Rechenkünste im Bereich des kleinen Einmaleins forderten. Doch auch das Erstellten von E-Maillisten oder eine Inventur gehören zu einem kleinen Betrieb wie cometis und müssen erledigt werden. Außerdem wurden in der Zeit, in der die Geschäftsberichte veröffentlicht wurden, aus 8 Arbeitsstunden auch schnell mal 9 oder 10. Aufgrund des angenehmen Arbeitsumfeldes und der vielen Möglichkeiten sich einzubringen waren die Überstunden jedoch recht leicht zu verschmerzen.
Alles in allem bin ich gerne jeden Morgen nach Wiesbaden gefahren, um für die cometis AG zu arbeiten. Ich habe das Gefühl, während des Praktikums sehr viel dazugelernt zu haben. Die Arbeit im Bereich Investor Relations war für mich intensiv, produktiv und reich an wertvollen Erfahrungen. Sie hat bei mir zudem das Interesse für Kapital- und Aktienmarkt, Wirtschaft und Unternehmenskommunikation geweckt und mir Einblicke in einen Bereich ermöglicht, der mir vorher vollkommen fremd war. Am meisten wird mir aber die Arbeit mit den motivierten und kompetenten Beratern fehlen, die mir ein wirklich tolles Praktikum bei cometis ermöglicht haben. Wer sich konstruktiv einbringen will und keine Angst vor neuen Herausforderungen hat, dem kann ich ein Praktikum bei cometis nur empfehlen.
Maximilian Constantin Franz, Praktikant, 22. Februar bis 15. April 2016